Statistik-Zahlen 2020 - Ein verrücktes Bücherei-Jahr

Ein verrücktes Bücherei-Jahr

2020 begann als aussichtsreiches Jahr für die Büchereien und wurde zu dann einer Herausforderung für die Büchereiteams im Improvisieren und Erstellen neuer Konzepte.

Delbrück bekam nach 169 Jahren eine hauptamtliche neue Leitung, Anne Eggenwirth, finanziert von Kirchengemeinde und Stadt Delbrück. Ein Novum im Erzbistum Paderborn. Ihr Arbeitsbeginn fing gleich mit einem Lockdown an. Alle Büchereien in Delbrück und NRW mussten die Türen schließen.

Gerade in dieser Zeit bewährte sich die neue Leitung in der Koordination der Kirchengemeinden, des Ordnungsamtes und der Büchereifachstelle Paderborn. Alle Hygiene-Konzepte mussten dargelegt und abgeklärt werden und konnten so allen Delbrücker Büchereien auf kurzem Weg vermittelt werden und den Lesern auf der Internetseite und mit Newslettern mitgeteilt werden.

Mit viel Einsatz wurden in den Büchereiteams in Delbrück neue Ideen umgesetzt. So wurde das Büchereifenster installiert. Medien können auf der Internetseite, per Mail oder telefonisch bestellt werden. Die Ausgabe findet am Fenster statt – ebenso die Rückgabe – möglichst kontaktarm.

Ältere Leser*innen erinnerte dieses System an die Thekenausleihe in den 50iger Jahren. Auch da suchte man Bücher nach Titeln aus und bekam sie über die Theke gereicht.

Ist das Motto der Büchereien "Spielen Lesen Leute treffen", so hat sich das in diesem Jahr zu "Aussuchen, bestellen und zu Hause lesen" geändert. Verrückte Zeiten!

Ab Mitte des Jahres durften die Büchereien wieder unter Auflagen für die Nutzer*innen öffnen. Je nach den baulichen Vorrausetzungen wurde dieses über „Einbahnstraßen-System“ oder beschränkten Zutritt umgesetzt. Mit Ordnungsamt, Kirchengemeinden und Fachstellen wurde viel kommuniziert, überlegt und dann in die Tat umgesetzt.

Mitte November der zweite Lockdown. Alles wurde geschlossen, explizit vom Land NRW auch die Fensterausleihe. Zum Schutz der ehrenamtlichen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.

Veranstaltungen am Anfang des Jahres konnten noch durchgeführt werden. 23 an der Zahl, vorwiegend die Bibfit Kurse (Bibliotheksführerscheine für die Kindergartenkinder). Alle Büchereien in Delbrück haben sich die Leseförderung auf die Fahne geschrieben und arbeiten eng mit Kindertagesstätten und Schulen zusammen. Leider konnten die geplanten Kurse im November nur noch teilweise mit erstellten Hygienekonzepten stattfinden. Die Mittsommerlesung des Fördervereins fiel der Pandemie zum Opfer. Im Juni 2021 ist eine neue Lesung geplant und kann hoffentlich stattfinden.

Improvisation war auch bei der Veranstaltungsarbeit gefragt. So fand der diesjährige Lesesommer bei gutem Wetter in Pastors Garten auf Abstand statt. Da Bücherflohmärkte nicht möglich waren, bekam jeder Teilnehmer*in ein aussortiertes Kochbuch als Schreibunterlage und zum Mitnehmen.

Mit drei Autorenlesungen in den Grundschulen konnte den Kindern eine Abwechslung geboten werden. Sascha Gutzeit besuchte im Rahmen der Kulturstrolche die Johannes Grundschule mit der Detektiv-Spinne Luisa. Julia Ginsbach brachte den Kindern der Marien Grundschule und der Grundschule Sudhagen Tafiti, das kleine Erdmännchen näher. Diese Lesung wurde von der Büchereifachstelle des Erzbistums Paderborn organisiert.

Die Teams der Delbrücker Büchereien bedanken sich bei den Lesern und Leserinnen, die alle Änderungen und Unsicherheiten mitgetragen haben und die Teams mit vielen positiven Rückmeldungen und vielen Ausleihen unterstützt haben. Die Zahlen des letzten Jahres finden Sie in der beiliegenden Tabelle.